Mitteilung

Bekanntgabe der Gewinner des ersten europäischen Journalismuspreises für Astronomie

5. September 2012

Die Gewinner des ersten europäischen Journalistenpreises für Astronomie wurden heute, am 5. September 2012, auf einem Empfang im britischen House of Commons bekanntgegeben. Der Preis wurde eingerichtet um die nächste Generation von Forschern zu inspirieren. Katia Moskvitch von der BBC wurde durch eine Jury aus Repräsentanten der Europäischen Südsternwarte (ESO) und dem Science and Technology Facilities Council (STFC), das den Wettbewerb gemeinsam mit der Royal Astronomical Society und der Association of British Science Writers ausgeschrieben hatte, ausgewählt und erhielt als Preis eine Reise nach Chile. Das Ziel des Preises ist es, eine erhöhte Medienpräsenz der Wunder der Astronomie zu schaffen – ein Punkt, der wiederholt von Schülern als Hauptgrund zum Einstieg in eine Karriere in der Forschung benannt wird. Die Juroren wählten Moskvitch für ihre außergewöhnliche Serie zum Very Large Telescope am Paranal-Observatorium der ESO in Chile [1] als Gewinnerin aus.

Die Verleihung des Preises an Moskvitch wurde auf einem Empfang bekanntgegeben, dessen Hauptanlass die Feier zur Mitwirkung Großbritanniens an der Entdeckung eines zum Higgs Boson konformen Teilchens am Large Hadron Collider war. Großbritannien spielt sowohl in der Teilchenphysik als auch in der Astronomie eine weltweit führende Rolle und ist in der Astronomie als #1 bewertet*.

Als Technik-Journalistin bei der BBC kann ich nicht oft über Astronomie berichten. Aus diesem Grund habe ich meine Zeit in Chile sehr genossen. Jetzt kann ich nicht nur weiteres über die Teleskope an den ESO-Observatorien berichten, sondern habe zusätzlich eine Menge neuer Dinge über das Universum und die Technologie um es zu erforschen gelernt. Nach dem Schreiben der Beiträge erhielt ich sehr gute Rückmeldungen von Lesern, und ein Kollege riet mir zur Teilnahme am Wettbewerb. Ich war ziemlich überrascht, aber sehr glücklich als ich herausfand, dass ich gewonnen hatte!“ berichtet Moskvitch.

Der zweite Preis ging an Robin McKie vom Observer für seine herausragende Berichterstattung über die britische Beteiligung an der Suche nach Gravitationswellen [2].

Die Jury lobte außerdem Maggie McKee aus Boston für einen Artikel im New Scientist über die europäische Beteiligung an einer Studie zum Venustransit [3].

Dave Willetts, Minister für Wissenschaft und Universiten, sagte: „Die Berichterstattung in den Medien ist ein wichtiger Weg zur Vermittlung der Wunder der Wissenschaft an die Öffentlichkeit und ermöglicht es komplizierte Forschung leichter zu verstehen. Es ist großartig mit welcher hohen Qualität heute Journalismus wahrgenommen wird. Ich habe keine Zweifel, dass es eine Rolle spielen wird, die nächste Generation zur Astronomie angeregt zu haben und Großbritannien die Beibehaltung seiner Führungsposition in diesem Forschungsfeld zu ermöglichen.“

Katia Moskvitch wird nun Gast der ESO bei der Einweihung des Atacama Large Millimeter/submillimeter Arrays (ALMA) in der chilenischen Atacama-Wüste im März 2013 sein.

Robin McKie wird seinen Preis – ein Besuch des Very Large Telescopes – später in diesem Jahr wahrnehmen. Maggie McKees Preis ist eine Reise von ihrer Heimat, den Vereinigten Staaten, nach Großbritannien mit Besuchen einiger der führenden britischen Forschungseinrichtungen, inklusive des Rutherford Appleton Labratorys des STFC und des University of Manchester`s Jodrell Bank Discovery Centers.

Die Medien sind ein wichtiger Partner bei der Verbreitung der inspirierenden Neuigkeiten aus der Astronomie und aus anderen Forschungszweigen, und es ist in unser aller Interesse mit den Medien zum Zweck einer besseren und höher qualitativen Berichterstattung zusammenzuarbeiten. Die Qualität des Journalismus, die heute hier gewürdigt wird, ist außergewöhnlich – wir brauchen mehr davon, um die nächste Generation der dringend benötigten zukünftigen Wissenschaftler zu begeistern”, merkt Prof. John Womersley, STFC Chief Executive an.

Lars Lindberg Christensen, Leiter der ESO-Abtielung für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, ergänzt: „Wir möchten allen Teilnehmern und besonders den Gewinnern zu ihrer herausragenden Arbeit zur Förderung der europäischen Astronomie gratulieren. Wir hoffen, dass diese Würdigung eine bessere Sichtbarkeit der europäischen Astronomie stimulieren wird und ihre Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit noch näher bringt.“

Wegen des großen Erfolges soll die Ausschreibung im nächsten Jahr wiederholt werden. Details werden auf den STFC- und ESO-Webseiten bekanntgegeben.

Bilder des Empfangs werden so bald wie möglich auf den Webseiten des STFC verfügbar gemacht.

Die Preise wurden für folgende Arbeiten vergeben:

[1] Der preisgekrönte Artikel von Katia Moskvitch “Red-hot Chile peepers: How to make a very large telescope“ (http://www.bbc.co.uk/news/technology-17445688) wurde online im Technologie-Bereich BBC-Webseiten veröffentlicht

[2] Der zweite Preis wurde für den Artikel “Hunting ripples in the fabric of space” (http://www.guardian.co.uk/science/2012/apr/15/gravitational-waves-search-breakthrough/) von Robin McKie vergeben, der in der „Discover Physics“-Rubrik der gedruckten Version von The Observer veröffentlicht wurde.

[3] Den dritten Preis erhielt Maggie Mckee für den Artikel “Transit Fans” (http://www.newscientist.com/info/in216?full=true), der gedruckt im wöchentlichen Magazin New Scientist und online auf NewScientist.com veröffentlicht wurde.

Astronomie und Physik in Großbritannien

*Großbritannien spielt sowohl in der Teilchenphysik und in der Astronomie eine führende Rolle und ist in der Welt der Astronomie gemessen an der Anzahl von Querverweisen in Forschungsberichten in wissenschaftlichen Journalen innerhalb der G8-Staaten im Jahr 2010 auf Platz 1.

Das Interesse an Physik und Astronomie wächst kontinuierlich. Das Ausbildungsangebot an Physikkursen ist in Großbritannien 2010/11 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 17% gestiegen, bei Astronomiekursen liegt die Steigerung bei 40% (vergleiche STFCI Impact Report 2011).

Weitere Informationen

Die Europäische Südsternwarte
Im Jahr 2012 feiert die Europäische Südsternwarte ESO (European Southern Observatory) das 50-jährige Jubiläum ihrer Gründung. Die ESO ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch ihre 15 Mitgliedsländer: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich. Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine maßgebliche Rolle. Die ESO betreibt drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Nordchile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und zwei Teleskope für Himmelsdurchmusterungen: VISTA, das größte Durchmusterungsteleskop der Welt, arbeitet im Infraroten, während das VLT Survey Telescope (VST) für Himmelsdurchmusterungen ausschließlich im sichtbaren Licht konzipiert ist. Die ESO ist der europäische Partner für den Aufbau des Antennenfelds ALMA, das größte astronomische Projekt überhaupt. Derzeit entwickelt die ESO ein Großteleskop mit 39 Metern Durchmesser für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren und Infrarotlichts, das einmal das größte optische Teleskop der Welt werden wird: das European Extremely Large Telescope (E-ELT).

Die Übersetzungen von englischsprachigen ESO-Pressemitteilungen sind ein Service des ESO Science Outreach Network (ESON), eines internationalen Netzwerks für astronomische Öffentlichkeitsarbeit, in dem Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren aus allen ESO-Mitgliedsstaaten (und einigen weiteren Ländern) vertreten sind. Deutscher Knoten des Netzwerks ist das Haus der Astronomie in Heidelberg.

STFC
Der Science and Technology Facilities Council hält das Vereinigte Königreich an vorderster Front internationaler Wissenschaft und geht einige der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft wie den zukünftigen Energiebedarf, die Überwachung und das Verständnis des Klimawandels und die globale Sicherheit an.

Der Council hat ein breitgefächertes wissenschaftliches Arbeitsspektrum und arbeitet mit akademischen und industriellen Institutionen zusammen, um seine Erfahrungen in Materialwissenschaften, weltraum- und bodengebundener Astronomie, Laserwissenschaften, Mikroelektronik, Halbleitertechnik, Teilchen- und Nuklearphysik, alternativer Energieerzeugung, Radio- Kommunikation und Radar zu teilen.

Das STFC betreibt und unterhält experimentelle Anlagen von Weltrang, unter anderem:

  • Im Vereinigten Königreich: ISIS, eine gepulste Neutronenquelle, die Central Laser Facility und LOFAR. STFC ist außerdem der Haupteigner der Diamond Light Source Ltd.

  • In Übersee: Teleskope auf La Palma und Hawaii

Es ermöglicht britischen Wissenschaftlern den Zugriff auf internationale Wissenschafts-Anlagen inklusive dem European Laboratory for Particle Physics am CERN, dem Inititute Laue Langevin (ILL), der European Synchroton Radiation Facility (ESRF) und der Europäischen Südsternwarte (ESO).

Das STFC engagiert sich umfangreich mit in der Öffentlichkeitsarbeit. Es nutzt seine führende Forschungarbeit zur Inspiration und Begeisterung von Schulen und der allgemeinen Öffentlichkeit, um die Einflüsse und die Vorteile von Forschungsthemen auf die Gesellschaft aufzuzeigen.

Das STFC ist einer von sieben öffentlich finanzierten Forschungsräten. Es ist ein unabhängige öffentliche Einrichtung des Department for Business, Innovation and Skills (BIS).

Dem STFC auf Twitter folgen: @STFC_Matters
Weitere Informationen unter: www.stfc.ac.uk

Die Royal Astronomical Society
Die Royal Astronomical Society (RAS, www.ras.org.uk), gegründet im Jahr 1820, unterstützt und fördert die Forschung im Bereich der Astronomie, des Sonnensystems, der Geophysik und eng verwandten Bereichen der Wissenschaft. Die RAS veranstaltet wissenschaftliche Tagungen, publiziert internationale Forschungs- und Pressejournale, honoriert herausragende Leistungen mit Medaillien und Preisen, unterhält umfangreiche Bibliotheken, unterstützt Ausbildungsprogramme mit Zuwendungen und öffentlichen Veranstaltungen und repräsentiert das Thema Astronomie auf nationaler und internationaler Ebene. Sie hat mehr als 3500 Mitglieder (Fellows), etwa ein Drittel davon außerhalb Großbritanniens, darunter wissenschaftliches Personal an Universitäten, Observatorien und Labors sowie Astronomiehistoriker und andere.

Association of British Science Writers
Die Association of British Science Writers (ABSW) ist eine professionelle Vereinigung von Wissenschaftsjournalisten aus Großbritannien. Ihre 800 Mitglieder verfassen sowohl Zeitungsartikel, als auch Bücher oder Fernsehbeiträge. Die SBSW vergibt den britischen Preis für Wissenschaftsjournalismus, die landesweite Konferenz von Wissenschaftsjournalisten und unterstützt Berufseinsteiger bei der Erweiterung ihrer Fähigkeiten.  Die ABSW ist führendes Mitglied der World Federation of Science Journalists und ist in die Verbreitung von Wissenschaftsjournalismus in Entwicklungsländern beteiligt.

Weitere Informationen unter: http://www.absw.org.uk/

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Kontaktinformationen

Oana Sandu
Community Coordinator
The education and Public Outreach Department, ESO
Tel: +49 89 320 069 65
Email: osandu@eso.org

Lucy Stone
Press Office
STFC Rutherford Appleton Laboratory
Tel: +44 (0)1235 445 627
Mob: +44 (0)7920 870125
Email: lucy.stone@stfc.ac.uk

Dr Robert Massey
Royal Astronomical Society
Mob: +44 (0)794 124 8035
Email: rm@ras.org.uk

Martin Ince
Association of British Science Writers
Mob: +44 (0)771 939 0958
Email: martin@martinince.com

Über die Mitteilung

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Die Gewinner des ersten europäischen Journalismuspreises für Astronomie
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Preisverleihung bei einem Empfang im britischen House of Commons
Preisverleihung bei einem Empfang im britischen House of Commons