1 00:00:04,720 --> 00:00:12,360 Eine neue Planetenjagdmaschine hat ihre Arbeit am ESO Paranal Observatorium aufgenommen. 2 00:00:12,660 --> 00:00:20,800 Das Next-Generation Transit Survey System wird nach Planeten suchen, die vor ihrem Heimatstern vorbeiziehen. 3 00:00:21,510 --> 00:00:31,660 Wenn das passiert, wird das Licht des Sterns leicht abgedunkelt — ein verräterisches Zeichen, das von empfindlichen Instrumenten wahrgenommen werden kann. 4 00:00:36,910 --> 00:00:39,540 Hier ist ESOcast! 5 00:00:39,540 --> 00:00:47,030 Das neueste aus der Wissenschaft und Hintergrundinformationen von ESO, der Europäischen Südsternwarte. 6 00:00:59,580 --> 00:01:08,080 Das ESO Paranal Observatorium in Nord-Chile bietet ausgezeichnete Beobachtungsbedingungen und eine exzellente Infrastruktur. 7 00:01:08,920 --> 00:01:12,810 Es ist der perfekte Standort für den Next-Generation Transit Survey. 8 00:01:15,380 --> 00:01:22,740 Diese Beobachtungseinrichtung wurde von einem Konsortium aus Großbritanien, der Schweiz und Deutschland errichtet 9 00:01:23,120 --> 00:01:31,010 und besteht aus einer Anordnung von 12 Teleskopen von je 20 Zentimetern Durchmesser. 10 00:01:31,090 --> 00:01:36,040 Seine einzige Aufgabe ist die Suche nach Transit-Exoplaneten, die also manchmal vor ihrem Heimatstern vorbeiziehen. 11 00:01:39,940 --> 00:01:42,650 Wenn wir auf die Planetenbahn von der Kante aus blicken, 12 00:01:42,650 --> 00:01:53,140 zieht der Planet einmal pro Umlauf vor seinem Stern vorbei und reduziert dabei ein wenig die Helligkeit des Sterns von der Erde aus gesehen. 13 00:01:53,140 --> 00:02:00,790 Diese winzigen, regelmäßigen Helligkeitseinbrüche kann man dazu nutzen, die Anwesenheit eines umlaufenden Planeten nachzuweisen. 14 00:02:04,160 --> 00:02:10,780 Diese sogenannte Transitmethode wird beim Next-Generation Transit Survey genutzt, um Exoplaneten zu entdecken. 15 00:02:16,080 --> 00:02:19,330 Das System arbeitet als ferngesteuerter Roboter. 16 00:02:19,950 --> 00:02:25,420 Es wird vornehmlich zur Suche nach Exoplaneten mit der Größe von Neptun und darunter verwendet werden, 17 00:02:25,420 --> 00:02:30,580 mit Durchmessern zwischen dem Zwei- und Achtfachen der Erde. 18 00:02:33,890 --> 00:02:42,400 Es wird kontinuierlich die Helligkeit von Hunderttausenden vergleichsweise heller Sterne am Südhimmel überwachen. 19 00:02:46,780 --> 00:02:53,790 Der Next-Generation Transit Survey erreicht bei der Helligkeitsmessung der Sterne eine Genauigkeit — 20 00:02:53,790 --> 00:02:55,830 Eins zu Tausend — 21 00:02:55,830 --> 00:03:02,120 die bisher unerreicht blieb bei bodenbasierten Instrumenten zur großflächigen Durchmusterung. 22 00:03:04,580 --> 00:03:16,700 Die Exoplaneten, die man beim Next-Generation Transit Survey entdecken wird, werden dann genauer mit den größeren Teleskopen untersucht, einschließlich des ESO Very Large Telescope. 23 00:03:16,700 --> 00:03:23,410 Eines der Ziele ist es, kleine Planeten zu finden, die hell genug sind, ihre Masse bestimmen zu können. 24 00:03:23,410 --> 00:03:33,240 Das erlaubt es dann, auf die Dichte des Planeten zu schließen, was wiederum Hinweise auf seine Zusammensetzung gibt. 25 00:03:35,840 --> 00:03:43,480 Es könnte sogar möglich sein, die Atmosphäre der neu entdeckten Exoplaneten untersuchen zu können, während sie im Transit sind. 26 00:03:43,480 --> 00:03:55,510 In diesem Moment passiert ein Teil des vom Heimatstern kommenden Lichts die Atmosphäre des Planeten, sofern er eine hat, und hinterlässt darin schwache, aber erkennbare charakteristische Spuren. 27 00:03:55,510 --> 00:04:04,490 Diese Spuren im Spektrum verraten viel über die chemische Zusammensetzung und andere Eigenschaften der Atmosphäre. 28 00:04:07,720 --> 00:04:17,970 Bisher hat man erst sehr wenige solcher sehr kniffligen Beoabachtungen angestellt, aber das System wird viele weitere Kandidaten für solche Untersuchungen liefern. 29 00:04:18,790 --> 00:04:30,420 Der Next-Generation Transit Survey wird eine Fülle hochpräziser Daten liefern und damit die Suche nach Exoplaneten voranbringen. 30 00:04:49,200 --> 00:04:53,790 Untertitel von ESO; Übersetzung: Norbert Vorstädt