Neues SPHERE-Bild von Vesta

Zwischen Mars und Jupiter liegt der Torus-förmige Asteroidengürtel, der aus lauter Felsbrocken und kleineren Trümmerteilen besteht. Obwohl er nur aus vielen kleinen Bruchstücken besteht, ist seine Gesamtmasse beträchtlich – immerhin etwa 4 Prozent der Mondmasse! Ein Großteil dieser Masse ist in nur zwei Himmelskörpern konzentriert: (1) Ceres, ein Zwergplanet mit schätzungsweise einem Drittel der Masse des gesamten Asteroidengürtels, und (4) Vesta, die weitere 9 Prozent enthält. Vesta ist hier abgebildet.

Vesta wurde vor Kurzem vom SPHERE/ZIMPOL-Instrument am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen – links sehen wir das SPHERE-Bild, erstell tmit dem MISTRA-Algorithmus, und rechts zum Vergleich eine synthetische Ansicht, die aus Raumsonden-Aufnahmen zusammengesetzt wurde. SPHERE, das Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch instrument, ist eine leistungsstarkes Gerät zur Suche nach Exoplaneten und zur direkten Fotografie. ZIMPOL ist eines seiner Subsysteme: eine Spezialkamera, die besonders geeignet ist, sehr scharfe Bilder von kleinen Objekten zu liefern – wie zum Beispiel Vesta.

Das synthetische Bild wurde mittels des OASIS-Programms erstellt, das speziell für Weltraummissionen entwickelt wurde. Faktoren wie der Reflektionsgrad der Oberfläche von Vesta und die geometrischen Bedingungen der VLT/SPHERE-Beobachtungen wurden von OASIS berücksichtigt, das dazu ein 3D-Modell von Vesta nutzte, das auf der Basis von Bilder der Dawn-Raumsonde der NASA gewonnen wurde. (Diese absolvierte ein 14-monatiges Beobachtungsprogramm von Vesta in den Jahren 2011 und 2012).

Die Qualität des SPHERE-Bildes ist beeindruckend, wenn man den Abstand zwischen Erde und Vesta und dem kleinen Durchmesser des Asteroiden bedenkt – dieser ist doppelt so weit von der Sonne entfernt wie unser Planet und hat einen mittleren Durchmesser von 525 Kilometern. Das Bild zeigt die Hauptmerkmale von Vesta: Das riesige Einschlagsbecken an ihrem Südpol und einen Berg rechts unten. Dies ist der Zentralberg des Rheasilvia-Beckens und er ist etwa 22 Kilometer hoch – mehr als doppelt so hoch wie der höchste Berg auf der Erde, dem Mauna Kea, der sich rund 10 Kilometer über den umgebenden Meeresboden erhebt und annähernd so hoch wie der gewaltige Vulkan auf dem Mars, dem Olympus Mons.

Herkunftsnachweis:

ESO/L. Jorda et al., P. Vernazza et al.

Über das Bild

ID:potw1826a
Sprache:de
Typ:Zusammenstellung
Veröffentlichungsdatum:25. Juni 2018 06:00
Größe:3618 x 1840 px

Über das Objekt

Name:Vesta
Typ:Solar System : Interplanetary Body : Asteroid

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