Mitteilung

Vereinte Nationen beschließen, die Auswirkungen von Satellitenkonstellationen auf die Astronomie zu diskutieren

15. Februar 2024

Delegationen aus 102 Ländern kamen letzte Woche überein, die Auswirkungen großer Satellitenkonstellationen auf die Astronomie auf einer Sitzung des Ausschusses der Vereinten Nationen für die friedliche Nutzung des Weltraums (UN COPUOS) zu erörtern.

Nach intensiven Diskussionen hat der wissenschaftlich-technische Unterausschuss des COPUOS beschlossen, für die nächsten fünf Jahre einen neuen Tagesordnungspunkt mit dem Titel „Dunkler und ruhiger Himmel, Astronomie und große Konstellationen: neue Themen und Herausforderungen“ aufzunehmen. Als oberstes Gremium der Vereinten Nationen für Weltraumfragen befasst sich der Ausschuss mit allen Themen der internationalen Zusammenarbeit und der Erforschung des Weltraums und der Planeten, einschließlich des Einsatzes von Satelliten, der Eindämmung des Weltraummülls, der langfristigen Nachhaltigkeit des Weltraums und der Nutzung von Umlaufbahnen.

Der Vorschlag des ESO-Partner- und Gastgeberlandes Chile und des ESO-Mitgliedslandes Spanien – beides Länder mit bedeutender internationaler Astronomie-Infrastruktur – wurde von der Astronomie-Gemeinschaft eingebracht und erhielt breite Unterstützung von vielen Delegationen [1]. Ständige Beobachter im Komitee, darunter die ESO, die Internationale Astronomische Union (IAU), die Europäische Astronomische Gesellschaft (EAS) und das Square Kilometre Array Observatory (SKAO), waren ebenfalls an den Bemühungen beteiligt.

Dies ist ein bedeutender Moment für die Astronomie und ein Höhepunkt unserer mehrjährigen harten Arbeit und unseres Engagements“, sagte Andrew Williams, ESO-Beauftragter für Außenbeziehungen und Vertreter bei COPUOS. „Der Tagesordnungspunkt wird die Regierungen vieler Länder zum Handeln ermutigen und die Suche nach Lösungen zum Schutz des dunklen und ruhigen Himmels verstärken.“

Richard Green, geschäftsführender Direktor des IAU-Zentrums für den Schutz des dunklen und ruhigen Himmels vor Störungen durch Satellitenkonstellationen (CPS), fügte hinzu: „Seit dem Start der ersten Konstellation im Jahr 2019 haben wir hart daran gearbeitet, alle relevanten Parteien und auf allen Ebenen für dieses Thema zu sensibilisieren. Es ist sehr erfreulich, dass die Vereinten Nationen die Bedeutung dieses Themas anerkennen und sich bereit erklärt haben, sich mit den Problemen und Herausforderungen großer Konstellationen zu befassen.“

Mila Francisco, chilenische Diplomatin und stellvertretende Vertreterin beim UN-Büro in Wien, sagte: „Chile legt großen Wert auf den Schutz internationaler öffentlicher Investitionen in die astronomische Infrastruktur, von denen wir viele in Chile beherbergen. Es war sehr wertvoll, sich mit Astronominnen und Astronomen auszutauschen, um ihre Bedenken zu verstehen und diese Bedenken mit anderen Delegationen im Geiste des Kompromisses und der Einigung auf eine Lösung zu erörtern.“ Chile ist ein langjähriger Partner der ESO und ist Standort aller Observatorien der Organisation.

Der vorläufige Tagesordnungspunkt wird nun dem gesamten Ausschuss im Juni zur Bestätigung vorgelegt. Durch die Aufnahme eines eigenen Tagesordnungspunktes wird mehr Zeit für eingehende Diskussionen zwischen den Delegationen zur Verfügung stehen, mit dem letztendlichen Ziel, Empfehlungen zu entwickeln und zu vereinbaren, die von den UN-Mitgliedstaaten angenommen werden können.

Dieser jüngste Erfolg spiegelt die wachsende Erkenntnis wider, wie wichtig es ist, einen dunklen und ruhigen Himmel für die astronomische Forschung und das kulturelle Erbe der Menschheit zu bewahren und die Auswirkungen großer Satellitenkonstellationen auf die astronomische Beobachtung abzuschwächen.

Fußnoten

[1] Argentinien, Belgien, Bulgarien, Chile, Dänemark, Deutschland, Ecuador, Italien, Kolumbien, Niederlande, Österreich, Paraguay, Peru, Slowakei, Südafrika, Spanien, Schweiz, Tschechien.

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Kosmischer Regenbogen über dem VLT
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