Yepun und die künstlichen Sterne
Bei fortschrittlichen Instrumenten, die das Licht von extrasolaren Welten und den am weitesten entfernten Sternen und Galaxien des Universums einfangen sollen, sind kristallklare Bilder ein Muss. Um diese zu erreichen, verfügt das Hauptteleskop 4 Yepun des Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile über ein adaptives Optik-System, das mit vier Natriumlasern ausgestattet ist, die in den Himmel gerichtet sind. Wenn die Laserstrahlen etwa 90 Kilometer Höhe in der Atmosphäre erreichen, regen sie Natriumatome an, die zu leuchten beginnen und künstliche Sterne am Himmel erzeugen.
Durch die exakte Beobachtung, wie diese künstlichen Sterne funkeln, kann der verformbare Sekundärspiegel des Teleskops im Millisekundentakt entsprechend angepasst werden und korrigiert so die atmosphärischen Turbulenzen. Aber die Milchstraße hat doch bereits mehrere Milliarden Sterne. Warum müssen wir dann noch künstliche hinzuprojizieren und wie soll das helfen, klarere Bilder zu erzeugen, fragen Sie sich vielleicht? Die adaptive Optik erfordert einen relativ hellen Referenzstern, der sich in der Nähe des zu beobachtenden Objekts befindet, aber der ist nicht immer zur Hand.
PS. Wussten Sie, dass Natrium das Element ist, das man normalerweise in älteren Straßenlaternen findet? Es sind die beiden Spektrallinien des Natriums, die das bekannte intensive Orange erzeugen, wie man es auf obigem Bild des VLT sieht.
Bildnachweis:Zdeněk Bardon/ESO
Über das Bild
ID: | potw2242a |
Sprache: | de-at |
Typ: | Fotografisch |
Veröffentlichungsdatum: | 17. Oktober 2022 06:00 |
Größe: | 4004 x 6000 px |
Über das Objekt
Name: | Very Large Telescope |
Typ: | Unspecified : Technology : Observatory : Telescope |