Das Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA)

VISTA – das Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy – ist Teil des Paranal-Observatoriums der ESO. VISTA arbeitet im nahen Infrarot und ist das größte Durchmusterungsteleskop der Welt. Sein großer Spiegel, sein großes Gesichtsfeld und seine hochempfindlichen Detektoren ermöglichen gänzlich neue Blicke auf den südlichen Sternhimmel.

Das Teleskop wurde auf einem Nebengipfel des Paranal errichtet, auf dem sich das Very Large Telescope (VLT) der ESO befindet, und und profitiert von den gleichen exzellenten Beobachtungsbedingungen.

Der Hauptspiegel von VISTA hat einen Durchmesser von 4,1 Metern. Im fotografischen Sinne entspricht das Teleskop einer Digitalkamera mit 67 Megapixeln und einem Objektiv mit 13.000 mm Brennweite bei Blende 3,25.

Herzstück von VISTA ist eine 3 Tonnen schwere Kamera, die aus 16 hochmodernen, empfindlichen Detektoren besteht.

Wissenschaft mit VISTA

VISTA wird fast seine gesamte Beobachtungszeit damit verbringen, den Südhimmel systematisch zu durchmustern. Im Laufe seines Betriebs führt es sechs große Himmelsdurchmusterungen mit jeweils anderen wissenschaftlichen Zielen durchführen. Eine der Durchmusterungen wird den gesamten Südhimmel umfassen, andere werden sich auf ausgewählte kleinere Himmelsregionen konzentrieren, um dort besonders lichtschawache Objekte nachzuweisen. Die VISTA-Beobachtungen werden riesige Datensammlungen erzeugen, die die Forschung im Rahmen der unterschiedlichsten astronomischen Projekte von Kleinkörpern in unserem Sonnensystem bis hin zu kosmologischen Studien zur Dunklen Materie und Dunklen Energie unterstützen wird. in unserer Heimatgalaxie, der Milchtstraße, entdeckt VISTA viele bislang unbekannte Objekte und testet Theorien über die Natur der Dunklen Materie. Mit VISTA können Astronomen eine dreidimensionale Karte von etwa 5% des gesamten beobachtbaren Universums erzeugen. VISTA ist außerdem ein hervorragendes Werkzeug für die Entdeckung ferner Quasare und Studien zur Entwicklung von Galaxien und Galaxienhaufen. Über die Entdeckung von sehr weit entfernten Galaxienhaufen hilft VISTA außerdem dabei, der Natur der Dunklen Energie auf den Grund zu gehen.

VISTA wurde von einem Konsortium von 18 britischen Universitäten, geleitet von der Queen Mary, University of London, konzipiert und konstruiert. Es wurde dann eine Sacheinlage bei der ESO im Rahmen der Beitrittsvereinbarung Großbritanniens. Das Projektmanagement für das Teleskopdesign und sein Bau unterlag dem britischen Astronomy Technology Centre (UK ATC) des Science and Technology Facilities Council (STFC).

Das Teleskop wurde am 10. Dezember 2009 von der ESO vorläufig abgenommen und wird nun von der ESO betrieben.

Wissenschaftliche Ziele

Wird für Himmelsdurchmusterungen eingesetzt. Veränderliche Sterne, tiefbelichtete Durchmusterungen, Braune Zwerge, transneptonische Objekte (TNOs) und Objekte des Kuipergürtels (KBOs)

Weitere Informationen über VISTA

VISTA

Name: Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy
Standort: Cerro Paranal
Höhe: 2518 m
Schutzbau: Kompakter, zylindrisch optimierter Schutzbau
Typ: Durchmusterungsteleskop für das nahe Infrarot
Optisches Design: Modifiziertes Spiegelteleskop vom Typ  Ritchey-Chrétien mit Korrekturlinsen in der Kamera
Durchmesser des Hauptspiegels M1: 4,10 m
Material des Hauptsspiegels M1: ZeroDur
Durchmesser des  Sekundärspiegels M2: 1.24 m
Material des Sekundärspiegels M2: Astro-Sitall
Montierung: alt-azimutale Gabelmontierung
Datum First Light: 11. Dezember 2009
Aktive Optik: Ja
Bilder, die mit VISTA aufgenommen wurden: Link
Fotos von VISTA: Link
Pressemitteilungen mit Bezug zu VISTA: Link
Did you know?
The skies over the ESO sites in Chile are so dark that on a clear moonless night it is possible to see your shadow cast by the light of the Milky Way alone.